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Live-Sounddesign zur Vernissage der Caspar-David-Friedrich-Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

Blick in die Ausstellung „Caspar David Friedrich. Wo alles begann“ (24.08.2024-05.01.2025), Albertinum
© SKD, Foto: Oliver Killig

Audioarbeiten

  • Sounddesign

  • Sound-Programmierung

  • Live-Performance

Daten

  • Ausstellung: Caspar David Friedrich. Wo alles begann

  • Ort: Albertinum, Dresden

  • Produktion: Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Links

Über vierzig Jahre war Dresden der Lebensmittelpunkt Caspar David Friedrichs und diente ihm samt Umgebung als Inspirationsquelle und Motiv. Zum 250. Geburtstag widmen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden dem wohl bedeutendsten Maler der Romantik die Ausstellung "Caspar David Friedrich. Wo alles begann".

Sounddesign im Lichthof des Albertinums

Bei der Vernissage der Ausstellung sollen die ca. 800 Gäste auch auf der Audioebene in die Welt Caspar David Friedrichs eintauchen können. Anstatt dies wie üblich über Musik, z.B. im zeitgenössischen Musikstil des Künstlers zu realisieren, sind es diesmal Naturgeräusche, die uns dem Maler näherbringen sollen: eine authentische und variable Kulisse aus Natursounds, die auch Caspar David Friedrich umgeben haben könnte, als er in der Natur Skizzen anfertigte oder malte.
 
Als Veranstaltungsort der Vernissage war der Lichthof des Albertinums in Bezug auf die Akustik ein äußerst interessanter Raum. Mit einer Fläche von 1.300 m² und einer Höhe von 17 m bietet der Raum beeindruckende Dimensionen. Die Hauptmaterialien Stein und Glas verleihen ihm eine anspruchsvolle, aber zugleich angenehme Akustik, die dank der langen Nachhallzeit von mehreren Sekunden eine außergewöhnliche Tiefenstaffelung von Sounds ermöglicht und so den räumlichen Eindruck eines Waldes klanglich erlebbar macht.

Live-Performance im Surround

Die Klangkulisse aus Vogelstimmen, Wildtierrufen, Schritten, Windgeräuschen, Blätterrauschen uvm. begleitet die Vernissage von Anfang bis Ende und auch während der Reden. Um die acht Rednerinnen und Redner aus Kultur und Politik nicht dem Risiko unfreiwillig komischer Situationen durch vorab produzierte und damit zufällig im Kontext der Rede auftauchende Soundevents auszusetzen, war eine Live-Performance mit direkter Steuerung der einzelnen Sounds unverzichtbar.

Hierfür wurden die 88 Tasten der Klaviatur eines Masterkeyboards mit verschiedenen, sich abwechselnden Soundevents belegt, sodass sich diese auf dem Instrument live "spielen" und in Intensität, Richtung, Entfernung, sowie weiteren Parametern steuern ließen. Im Laufe der Vernissage verwandelte sich die Kulisse allmählich von den Tierstimmen des Tages in eine atmosphärische Nachtstimmung im Wald.

Die Surround-Steuerung und die räumliche Verteilung der Klänge ermöglichten es, Soundevents, die tendenziell mit der menschlichen Sprachfrequenz konkurrieren, gezielt im hinteren oder seitlichen Bereich des Klangfelds zu platzieren, um die Sprachverständlichkeit durchgängig sicherzustellen. Gleichzeitig erlaubte die Surroundproduktion, einzelne Vögel, ganze Schwärme, Blätterrauschen, Wind, etc. durch den Raum zu bewegen und damit über die Zuschauer hinwegfliegen zu lassen, um somit einen realistischen Raumeindruck zu erzeugen.